Arbeitssuche in Schweden
Die Arbeitssuche in Schweden funktioniert nicht viel anders als in Deutschland. Man kann aktuelle Stellenangebote der Tagespresse entnehmen, sich beim Arbeitsamt (Arbetsförmedlingen) informieren oder sich direkt bei Unternehmen vorstellen. Zur Arbeitssuche in der Presse ist nichts besonderes anzumerken. Sie funktioniert genauso wie in Deutschland. Zu empfehlen sind die Zeitungen „Platsjournalen“ und „Nytt Job“. In ihnen findet man stets die aktuellen Angebote zu den einzelnen Berufsgruppen.
Das Arbeitsamt in Schweden
Das Arbeitsamt funktioniert etwas anders als in Deutschland. Von schwedischen Arbeitssuchenden wird erwartet, dass diese selbst die Initiative ergreifen und auf Arbeitssuche gehen. Den Arbeitsberater wie man ihn aus dem deutschen Arbeitsamt kennt, gibt es in Schweden nicht. In allen schwedischen Arbeitsämtern stehen frei zugängliche Computer, an den sich jeder Arbeitsuchende kostenfrei über alle aktuellen Stellenangebote informieren kann. Anders als bei deutschen Arbeitsämtern wird das schwedische System jedoch permanent aktualisiert. Es gibt dort fast keine Karteileichen oder Jobs die schon seit vielen Monaten vergeben sind. Der Service des Arbeitsamtes wird von vielen Arbeitgebern gern und häufig benutzt.
Arbeitssuche in Schweden – Die Initiativbewerbung
Eine so weitere sehr gute Methode eine Arbeit zu finden, ist die Initiativbewerbung bei Firmen direkt vor Ort. Schreiben Sie sich kleine Zettelchen mit ihrer Telefonnummer, Adresse, gegebenenfalls E-Mail Adresse und ihrem Namen. Beschreiben Sie kurz und knapp welchen Beruf sie erlernt haben und ihre besonderen Fähigkeiten. Übertreiben Sie nicht und fragen Sie sich ob man zum Beispiel bei einer Bewerbung als Lastwagenfahrer unbedingt die Programmierkenntnisse am Computer angeben muss. Als ich neu ins Land kam, geriet ich einmal an einen Firmenchef der mich fragte was ich alles kann. Als ich ihm meine Qualifikationen schilderte reagierte der auf einmal ziemlich sauer. Er äußerte sich wie folgt: „Ihr Deutschen kommt hier nach Schweden, und ihr denkt Ihr könnt alles!“.
Ich dachte der hat mich doch gefragt und jetzt mault er mich an. Erst viel später begriff ich warum dies so geschah. Es hing wahrscheinlich mit dem in Schweden alles beherrschenden „Lagom“ zusammen. In Schweden darf man sich nicht zu sehr von der breiten Masse abheben. Das gehört sich dort nicht. In dem entsprechenden Kapitel, werde ich dies näher erklären. Wenn einem bei dieser Form der Jobsuche gesagt wird, „Wir rufen dich an!“, so ist dies nicht immer ganz ernst zu nehmen. In den meisten Fällen wird der Firmeninhaber aktuell keinen Bedarf an Arbeitskräften haben. Aus reiner Höflichkeit, wird er Sie nicht mit einem klaren „Nein“ aus der Tür schicken wollen und nimmt so eine kleine Ausflucht in diese Floskel. Sehen Sie es ihm nach. Höflichkeit hat in Schweden einen sehr hohen Stellenwert.
Die, meines Erachtens, beste Möglichkeit in Schweden eine gute Arbeit zu finden, funktioniert über Vitamin B. Manche Firmenchefs versuchen, bevor sie ihre freien Stellen beim Arbeitsamt melden, über die Stammbelegschaft Personal zu finden. Die Mitarbeiter werden gefragt ob Sie nicht einen Bekannten oder Freund haben, der dies oder jenes kann und eine Arbeit sucht. Der Vorteil für den Firmeninhaber ist, dass er praktisch schon vorgeprüftes Personal erhält. Kein Schwede würde seinen Arbeitsplatz riskieren und irgendeinen Taugenichts weiterempfehlen. Wenn Sie also schon Bekannte oder Freunde in Schweden haben, bitten Sie diese doch bei ihrem Chef mal nachzufragen ob nicht eventuell eine Arbeitsstelle zu besetzen ist.